Cookies: Teil 4 - First-Party-Cookies: Der Schlüssel zur Zukunft des digitalen Marketings

David Siegenthaler • 25. September 2024
First-Party-Cookies

Die Blogserie rund um Cookies möchten wir mit einem detaillierten Blick auf die immer wichtiger werdenden First-Party-Cookies abschliessen. Solltet ihr die ersten drei Teile unserer Blogserie verpasst haben, geben wir euch hier einen kurzen Überblick:


Im ersten Teil der Serie haben wir das Ende der Third-Party-Cookies und die Gründe dafür dargelegt.


Der zweite Teil konzentrierte sich auf die Auswirkungen dieser Veränderungen auf bezahlte Werbekampagnen (Paid Ads) und darauf, wie die personalisierte Werbung ohne Third-Party-Cookies in Zukunft aussehen könnte. Wir haben alternative Ansätze wie First-Party-Daten, kontextuelles Targeting und Privacy-First-Technologien vorgestellt, um weiterhin effektive Marketingstrategien zu ermöglichen.


Im dritten Teil haben wir die spezifischen Auswirkungen des Wegfalls von Third-Party-Cookies vertieft und insbesondere die Rolle von Google Analytics 4 (GA4) als mögliche Lösung besprochen. 


Jetzt, im letzten Teil, rücken First-Party-Cookies in den Fokus. Der Grund: Die Möglichkeiten im Digital Marketing verändern sich aufgrund des zunehmenden Drucks auf den Datenschutz sowie der Wandel in der Technologie erheblich.


Was sind First-Party-Cookies?

First-Party-Cookies sind Datenpakete, die von der besuchten Website selbst gesetzt und auf dem Gerät des Nutzers gespeichert werden. Sie dienen dazu, Informationen zu speichern, wie zum Beispiel, welche Inhalte angeschaut wurden, aber auch, um das Nutzererlebnis auf der Website zu verbessern, indem Präferenzen gespeichert werden.


Wie setzt ihr First-Party-Cookies im Marketing ein?

First-Party-Cookies sind vielseitig und lassen sich in zahlreichen Bereichen des Marketings nutzen. Sie ermöglichen es euch, die Interaktionen der Nutzer auf eurer Website besser nachzuvollziehen. Dabei sammelt ihr wertvolle Daten darüber, wie Nutzer auf eurer Seite navigieren, wie lange sie auf bestimmten Seiten verweilen und welche Inhalte für sie besonders relevant sind. Diese Informationen helfen euch, eure Website kontinuierlich zu verbessern und gezielte Marketingmassnahmen auf spezifische Zielgruppen zuzuschneiden.



Optimale First-Party-Cookie-Strategie

Eine effiziente First-Party-Cookie-Strategie basiert auf der gezielten Erhebung und Nutzung von Daten. Dabei solltet ihr die folgenden Schritte beachten:



1. Sammlung von Daten

  • Demografische Daten: Daten wie Alter, Geschlecht, Standort und Interessen der Nutzer helfen euch, eure Zielgruppen besser zu verstehen und eure Inhalte zielgerichteter auszuspielen. Diese Informationen könnt ihr z.B. über Registrierungsmasken, Newsletter-Anmeldungen oder personalisierte Konten gewinnen. Darüber hinaus bietet Google Signals eine wertvolle Ergänzung, indem es demografische und geräteübergreifende Daten von Nutzern sammelt, die in ihrem Google-Konto eingeloggt sind. So erhaltet ihr noch tiefere Einblicke in das Verhalten und die Präferenzen eurer Zielgruppen, um eure Marketingstrategien weiter zu optimieren.


  • Verhaltensbezogene Daten: Hierzu zählt die Analyse von Benutzeraktivitäten auf eurer Website oder in Apps. Über Tools wie Google Analytics 4 könnt ihr Seitenbesuche, Klickpfade und Interaktionen mit Inhalten erfassen. Diese Daten bieten euch Einblicke in das Nutzerverhalten und helfen euch, herauszufinden, welche Bereiche eurer Website am meisten genutzt werden und wo es eventuell Optimierungspotenziale gibt.


  • Transaktionsdaten: Dies sind Informationen zu abgeschlossenen Käufen, Bestellwerten und Produktauswahlen, die ihr im E-Commerce-Bereich erheben könnt. First-Party-Cookies helfen euch, die Einkaufspräferenzen eurer Kunden zu speichern und künftige Kaufprozesse zu optimieren.



2. Profiling – Daten zuordnen und zusammenführen

Die Sammlung von Daten ist der erste Schritt, doch genauso wichtig ist es, diese Informationen zu verknüpfen und zu analysieren. Durch die Zusammenführung unterschiedlicher Datenquellen könnt ihr umfassende Kundenprofile erstellen, die euch tiefere Einblicke in das Verhalten eurer Nutzer geben.


Hierbei kommen moderne Technologien wie Künstliche Intelligenz (KI) und Machine Learning zum Einsatz, um komplexe Datensätze zu verarbeiten und Muster zu erkennen. Das Ziel ist es, personalisierte Erlebnisse zu schaffen, die den Nutzern relevante Inhalte bieten und so die Conversion-Rate erhöhen.


Hier solltet ihr auf Qualität statt Quantität setzten. Sammelt also vor allem die Daten, die wirklich relevant sind, um präzise Kundenprofile zu erstellen. So könnt ihr eure Marketingkampagnen effektiv personalisieren.


Besonders wichtig sind dabei die informierte Einwilligung, die Transparenz der Datenverarbeitung und die Wahrung der Rechte der betroffenen Personen. Wir empfehlen euch hier die Strategie mit eurem Datenschutzbeauftragten ausführlich zu besprechen.

3. Adressierbarkeit – Wie erreicht ihr den Kunden?

Ihr habt nun wertvolle Daten gesammelt und aufgearbeitet. Der nächste Schritt ist die zielgerichtete Ansprache eurer Kunden. Hier spielen unterschiedliche Kanäle eine Rolle, die verschiedene Anforderungen haben:


  • On-Site-Kanäle: Die eigene Website oder App bietet euch die Möglichkeit, in Echtzeit mit dem Nutzer zu interagieren. First-Party-Cookies ermöglichen es euch, eure Nutzer direkt anzusprechen, indem ihr personalisierte Inhalte ausspielt oder Produktempfehlungen basierend auf früheren Interaktionen zeigt.


  • Push-Kanäle: Dazu gehören E-Mail, App-Push, Web-Push und SMS. Über diese Kanäle könnt ihr Nutzer gezielt ausserhalb der eigenen Website ansprechen. Durch First-Party-Daten wisst ihr genau, welche Inhalte für eure Zielgruppen relevant sind und könnt eure Nachrichten entsprechend anpassen.


  • Paid Media: First-Party-Daten lassen sich auch in bezahlten Werbekampagnen nutzen, um spezifische Zielgruppen mit personalisierten Anzeigen anzusprechen. Hierbei könnt ihr Nutzerdaten wie Interessen, Verhalten und Kaufpräferenzen einsetzen, um gezielte Ads zu schalten, die eure Conversion-Raten verbessern.

Beispiele für den Einsatz von First-Party-Cookies

Branding-Kampagnen:

Bei Branding-Kampagnen werden First-Party-Daten oft genutzt, um die Interaktionen der Nutzer auf der Website zu verstehen. Ihr könnt diese Daten verwenden, um Zielgruppen zu identifizieren, die häufig bestimmte Inhalte auf eurer Seite konsumieren. Dies ermöglicht es euch, passgenaue Anzeigen zu schalten, ohne die Identität der Nutzer preiszugeben.

Retargeting-Kampagnen:

First-Party-Daten spielen eine zentrale Rolle in Retargeting-Kampagnen. Hierbei werden Informationen über die Interaktionen eines Nutzers auf eurer Website genutzt, um ihn gezielt mit relevanten Produkten anzusprechen, für die er bereits Interesse gezeigt hat. Angenommen, ein Nutzer hat sich in eurem Online-Shop mehrere Sportschuhe angesehen, aber keinen Kauf getätigt. Ihr könnt ihn dann gezielt in einer Retargeting-Kampagne ansprechen und ihm passende Angebote präsentieren.



Best Practices für den Einsatz von First-Party-Cookies

  • Stellt sicher, dass eure Nutzer darüber informiert sind, wie ihre Daten verwendet werden. Holt deren Einwilligung ein und sorgt so für Transparenz und Vertrauen. Dies ist nicht nur eine rechtliche Anforderung, sondern fördert auch die Kundenbindung. (Ihr möchtet mehr über die gesetzliche Grundlage erfahren, ihr findet hier den passenden Blogbeitrag.)


  • Sammelt hochwertige und relevante Daten. Eine präzise Datenbasis ist entscheidend, um effektive und personalisierte Kampagnen zu erstellen.


  • Nutzt die gewonnenen Daten, um die Performance eurer Kampagnen regelmässig zu überwachen und zu optimieren. Durch datengetriebene Entscheidungen könnt ihr eure Marketingaktivitäten kontinuierlich verbessern.


  • Setzt auf Technologien wie die Protected Audience API, um datenschutzkonforme und dennoch gezielte Kampagnen durchzuführen. Diese Tools helfen euch, die Balance zwischen personalisiertem Marketing und dem Schutz der Privatsphäre eurer Nutzer zu finden.


Fazit


First-Party-Cookies sind heute unverzichtbar für personalisierte Werbung und die Optimierung des Nutzererlebnisses. Sie bieten euch wertvolle Einblicke in das Verhalten der Nutzer auf eurer eigenen Website. Durch die strategische Nutzung dieser Daten könnt ihr weiterhin zielgerichtete und erfolgreiche Kampagnen erstellen.

Ihr möchtet mehr darüber erfahren, wie ihr First-Party-Cookies optimal für euer Unternehmen nutzen könnt? Wir stehen euch gerne mit einer umfassenden Beratung zur Seite und unterstützen euch bei der Umsetzung eurer digitalen Marketingstrategie.

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